Haiti Cherie

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Sonntag, 20. September 2015

Las Terrenas und der 19. Breitengrad

Wir leben hier in Las Terrenas, wie an der ganzen Nordkoste der Dom.Rep. auf dem 19. Breitengrad, der sich durch die Passatwinde mit einem besonderen Klima mit ganzjährig frühlingshaften bis sommerlich gemässigten Temperaturen auszeichnet. Dieser Breitengrad wird auch als maraldischer Winkel der Erde bezeichnet. 

Was ist denn nun das Besondere an diesem Breitengrad?
Es ist ja nicht nur das Wetter. Es ist die Üppigkeit der Natur und der Menschen. Alles ist grösser, dicker, prachtvoller, schöner und auch aggressiver. Gemüse und Früchte sind grösser und sogar die Möhren sind teils gross wie die Runkeln bei den europäischen Bauern. Die Menschen sind korpulenter und mit üppigeren Reizen ausgestattet, sie sind fröhlich und die Musik ist laut. Es gibt mehr Einbrüche und Gewalttätigkeiten als anderswo und die Sehnsucht nach eigener Grösse wird im Inneren wach, ja sogar der Grössenwahn grassiert unter den Menschen. Und genau da bin ich auf dem Punkt.

Menschen, die das erste Mal hier sind, befällt eine eindrucksvolle Besitzergreifung. Sie fühlen sich wie im Paradies - sicher nicht alle, aber die meisten - und sie spüren eine seltsame Energie. Sie möchten für immer hier bleiben, in dieser Energie der Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Naturschönheit und der Glücksgefühle. Der Mensch wird verwandelt, gerät gar in Verzückung und spürt eine innere Liebe zu diesem Flecken Erde, die überwältigend sein kann. Ich selbst hatte im Jahre 1998, als ich das erste Mal hier war, auch genau diese Empfindungen  -  und habe sie noch immer.


Die Playa Bonita, ein mystischer Ort der Schönheit, der Harmonie und der Ruhe

Ich habe lange darüber nachgedacht, was es denn nun wirklich ist. 
Hier kommen wir in Kontakt mit unserer eigenen Seele, mit dem, was uns zutiefst in unserem eigenen Inneren als tiefes inneres Liebesgefühl bewegt. Es ist eine sehnsuchtsvolle Venus-Begegnung der Liebe mit unserem eigenen Inneren, mit dem, was für uns bedeutend, wertvoll und kostbar ist und uns innerlich reich macht. Wir kommen zu unserem inneren Sat-chit-ananda, unserer Glückseligkeit. Und wir sollten genau diesen Moment nutzen und einen Entschluss fassen, der genau dem entspricht, was uns innerlich bewegt.

Wer materiell eingestellt ist, wird sich entschliessen, hier ein Haus, ein Hotel oder gar einen Palast zu bauen, die schnell verfallen, verwittern und letztlich leer stehen. Wer ein jupiterisch-enthusiastischer Mensch ist, wird nicht wieder loskommen davon, für immer hier glücklich zu sein, es auch werden oder kläglich untergehen. Wer ein gefühlvoll-mystischer Mensch ist, wird dieses Lebensgefühl im Inneren immer bei sich tragen und zumindest einen Teil seiner Seele hier zurücklassen. Wer sich im Leben rücksichtlos verwirklichen will, wird hier ein Business aufbauen und letztlich kläglich an der Lebensrealität scheitern. Wer einen der Menschen hier für sich besitzen will, wird arm und psychisch krank alles zurücklassen und fluchtartig das Land verlassen.

Man kann hier nichts besitzen, es besitzt uns. 
Was wir tun können ist, eine gewisse Art von Demut zu leben, die Grösse der wunderbaren Erdenergie anerkennen und ihr dienen. Wer diese Erdenergie besitzen will, wird von ihr wie ein Eiterpickel ausgedrückt. Wer die Schönheit der Erde und des Lebens liebt, wird auch von diesen geliebt.
Alle, die wir hier sind und diese Erdenergie ertragen können, werden irgendwann unser inneres Halleluja erleben oder untergehen, genau wie die ersten Europäer, die hier mit ihren Schiffen gelandet sind, die Kostbarkeiten geraubt haben, auch untergegangen sind. Wer aber diese Demut leben kann, der wird von der Erde reich belohnt. 

Die Merkaba der Erde  
Dieser Platz hier ist der Zugang zur Merkaba der Erde, auf dem 19.Breitengrad, dem maraldischen Winkel der Erde.

 Quelle: http://www.reconnections.net/vortex_merkaba.htm

Die Autoren dieses wunderbaren Bildes haben den kosmischen Menschen in die Merkaba hineingestellt. Denken wir uns diese Merkaba in die ganze Erde hinein, so ist der Zugang zur Erde genau im 16-blättrigen Lotos des kosmischen Menschen, dem Ort der Befreiung, dem Zugang zum inneren Wort

Freitag, 21. Juni 2013

Fanmeile vom Palapa Beach zur Punta Poppi

Zwar bin ich nach wie vor Fan von der Playa Bonita, aber auf die Dauer ist es einfach zu einsam und weltabgeschieden. Ich brauche Kommunikation mit Menschen, die eine ähnliche Wellenlänge haben wie ich. Am Palapa Beach sind ständig neue Gesichter zu sehen, was das Leben interessant macht

Am Wochenende kommt zwar immer die Invasion der Dominikaner aus Santo Domingo, San Franzisco und Santiago, aber in der Woche ist es sehr angenehm, ruhig und nicht überfüllt.


Jetzt ist hier gerade Hochsommer, wenn die Sonne mit bis zu 10 Breitengraden nahezu senkrecht im Zenit steht. Das ist mit 4 Tagen pro Breitengrad vom 12. Mai bis 31.Juli der Fall, wie man sehr gut am Schatten von meinem Hündlein Pedroli sehen kann.
Wir leben ja hier auf dem 19. Breitengrad der Erde und der Wendekreis des Krebses ist nur 440 km weiter nördlich und geht durch Havanna auf Cuba. Ab Juli beginnt dann auch die Zeit der Hurrikans. Das gestrige Gewitter hat schon mal einen kleinen Vorgeschmack davon gegeben

Mittwoch, 12. Juni 2013

Zur Lage der Menschen in der Dom.Rep.

Stefan Schneider von http://www.hispaniola.eu/
hat unter https://apps.facebook.com/meine-umfragen/juikb
eine Umfrage zum Ruf der Dom.Rep. in der Welt gestartet.
Dies hat mich veranlasst, eine Recherche 'Zur Lage der Menschen in der Dom.Rep. zu machen.

Wenn man in diesem Land lebt und die Probleme der Menschen ernst zu nehmen gewillt ist, drängen sich bestimmte Fragen auf: Die folgenden Angaben sind dem Internet und der Tagespresse entnommen und basieren zudem auf eigenen Erfahrungen.

  1. Preisentwicklung
Die Preise steigen laufend. Nach eigenen Beobachtungen stiegen die Preise zwischen 2005 und 2012 um etwa 50%. Allein durch die Erhöhung der Umsatzsteuer Anfang 2013 von 16 auf 18% wurde ein Preisschub von etwa 10-20% ausgelöst. Das dunkle Schnittbrot stieg z.B. im grössten Supermarkt von Las Terrenas von 95 Peso auf 125 Peso (2Euro 50). Die Preise in den Supermärkten der Dom.Rep. liegen etwa so hoch wie in europäischen Supermärkten.
Die Inflationsrate lag in den Jahren 2004 – 2011 i.M. bei 7% pro Jahr             .


2. Einkommen der Erwerbstätigen
Der Verdienst eines Bauarbeiter liegt bei etwa 10 000 Peso (200 Euro). Eine Putzfrau verdient etwa 5000 Peso, eine Verkäuferin etwa 7000. Der Durchschnittsverdienst liegt bei etwa 8000 Peso (160 Euro)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Rassenwahn auf Hispaniola

Es ist schon ganz erstaunlich, wie man hier in der Dominikanischen Republik immer wieder abschätzige Bemrkungen über haitinische Menschen hört. Hispaniola EU ist den historischen Tatsachen nachgegangen und hat einen Artikel veröffentlicht unter dem Titel

Was hatten die Deutschen in Haiti verloren? 

Wenn man den Artikel durchliest, stösst man auf etwa 200 deutsche Auswanderer, die Anfangs des 20.Jahrh. nach Haiti ausgewandert sind, auf zwielichtige amerikanisch inszenierte 'Haitianische Kriegserklärungen' gegen Deutschland im 1. und 2.Weltkrieg und auf die Einwanderung von jüdischen Einwanderern zurzeit der Judenverfolgung in Deutschland.

In diesem Artikel von Hispaniola EU geht es auch garnicht um Deutsche oder deutsche Interessen, sondern um inszenierten Rassenwahn gegen haitianische Menschen. http://www.hispaniola.eu/haiti/reportagen/2111-was-hatten-die-deutschen-in-haiti-verloren-.html

Hier liest man über Diaktator Trujillo: 

Der selbsternannte Präsident und Diktator Rafael Leonidas Trujillo, dessen Vater in der Spanischen Armee diente und dessen Mutter Altagracia Julia Molina Nachkomme eines haitianischen Offiziers war, verleugnete seine Herkunft mütterlicherseits und ging soweit, das er Seine dunkle Haut mit weißem Puder und Schminke aufhellte, um seine haitianische (schwarze) Herkunft zu vertuschen.Trujillo

Sein Rassenwahn war unglaublich und führte zum Massaker am Rio Dajabon. Von der US - Besatzung und der Morde in den vielen Jahren zuvor, in Haiti, lies sich Trujillo inspirieren und sein Rassenwahn tat das übrige hinzu, um der unendlichen Angst das Haiti wieder die gesamte Insel einnehmen könnte, mit einer Hinrichtungsaktion, einem wahren Holocaust der Karibik seine traurige Krone aufzusetzen.

Nach dem bereits die Amerikaner mit rassistischem und politischem Hintergrund Tausende Haitianer ermorden liesen und damit auch das Volk sichtbar schwächen wollten, zog nun der Blutdiktator Trujillo aus, um das Gleichgewicht auf der Insel noch mehr zu Gunsten der Dominikanischen Republik zu verschieben.

Am 2. Oktober 1937, also rund drei Jahre nach Abzug der Besatzungsmacht USA in Haiti, lies Trujillo, von langer Hand geplant und organisiert, um die 30 Tausend Haitianer, Frauen, Kinder und Männer entlang der Grenze regelrecht abschlachten.

Freitag, 3. Mai 2013

Die Rolle von Bill Clinton

Nach dem erschütternden Film 'Tödliche Hilfe' von Raoul Peck stellt sich die Frage, warum die Haitihilfe so schleppend und langsam vor sich geht. Von den Hilfszusagen der interantionalen Gemeinschaft in Höhe von 11 Milliarden USD (!!!) sind erst etwa 1 Mia ausgegeben. Und je länger es dauert, umso weniger fühlen sich doch die Geberländer an ihre Zusagen gebunden.

Und doch muss man Bill Clinton dankbar sein, dass er immer noch für Haiti einsteht und sich nicht, wie so viele andere, aus dem Staube gemacht hat. Oder steckt da etwas ganz anderes dahinter?

Amerikas geostrategische Ziele begannen mit Thomas Jefferson, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika zwischen 1801 und 1809. Genau in diese Zeit viel der haitianische Unabhängigkeitskonflikt mit Frankreich, der schliesslich mit einer Reparationszahlung von 1 Billion USD endete. Diese Summe wurde zwischen 1825 und 1947 an Frankreich auch wirklich ausbezahlt. Das ist einer der Gründe, warum Haiti der ärmste der mittelamerikanischen Staaten wurde. Ein ebenso folgenschwerer Grund war die Erfindung der Zuckerrübe in Europa, die den haitianischen Zuckerexport weitgehend zum Erliegen brachte.
Jeffersons Unterstützung der Blockade von Frankreich gegen Haiti hatte insbesondere rassistische Gründe aufgrund der eigenen Rassenprobleme in den USA. 

Zwar spielen heute Rassenprobleme an sich keine Rolle mehr, aber dennoch wird die haitianische Bevölkerung sowohl in der Dominikanischen Republik, als auch in der amerikanischen Politik gegenüber Haiti als minderwertig angesehen. Die Kultur der haitianischen Bevölkerung ist durchweg heute noch vom afrikanischen Glauben bestimmt, dem Voodoo, der offizielle Religion Haitis ist. 
Hier bricht die Ignoranz des christlichen Glaubens gegenüber der afrikanischen Naturreligion wieder durch. Wir haben es also eigentlich mit einem Glaubenskonflikt zu tun zwischen einer weissen (christlichen) Herrschaftsdoktrin und einem afrikanischen unterprivilegierten Menschenbild. Dass dies in Afrika keinen Deut besser ist, belegen die westlichen und neuerdings auch chinesischen Ausbeutungsstrategien neokolonialistisch geprägter Länder.
Die haitianische Bevölkerung tut ja auch nichts gegen die Diffamierung des Voodoo-geprägten haitianischen Menschenbildes. Im Gegenteil, der junge Haitianer ist besonders stolz darauf, schwarz zu sein und nur im Nachbarland Dom.Rep. bedrückt der seit Trujillo geschürte Rassenkonflikt das Verhältnis der beiden Nachbarländer und spielt sich auf dem Rücken der Haitianer in der Dom.Rep. ab.

Ich denke, die geostrategischen Ziele der USA gegenüber Haiti sind langfristig geprägt durch eine Veramerikanisierung Haitis. Haiti soll arm gehalten werden, Amerikanische Firmen werden sich vermehrt in Haiti niederlassen und die billigen Arbeitskräfte ausnutzen. Die Veramerikanisierung spielt sich in einer merkantilen Oberschicht ab, über deren Kanäle die Unterstützung nach Haiti hineinfliesst und letztlich zu einer Statskontrolle durch die USA führt. Das ist der Grund, warum Bill Clinton der einflussreichste Mann in Haiti ist, weit einflussreicher, als der haitianische Präsident, wie er auch immer jetzt und in der Zukunft heissen mag.

Der beigefügte Film zeigt die kulturelle Entwicklung der beiden Nachbarländer auf der Insel Hispaniola aus einer ganz anderen, sozialgeschichtlich geprägtern Sicht

Dienstag, 23. April 2013

Welche Rolle spielt Bill Clinton in Haiti?

Hintergrundinformationen

Ich habe den Film 'Tödliche Hilfe' von Raoul Peck gesehen. Der Film kommt noch zur rechten Zeit, denn die Hilfszusagen, die die internationale Staatengemeinschaft über den UN Sondergesandten Bill Clinton an die Menschen in Haiti gemacht hat, sind noch nicht verjährt. Noch immer ist, wie Spiegel-Online  im Artikel '

TV-Doku "Haiti: Tödliche Hilfe": Rettet euch, die Helfer kommen

schreibt, Bill Clinton der einflussreichste Mann in Haiti: 
Peck spart nicht mit Anklagen gegen internationale Politiker - vor allem Bill Clinton, der dem Rat zur Koordinierung der Hilfsprogramme IHRC vorsitzt, nimmt er ins Visier.

Ich meine: Wir müssen Bill Clinton insofern dankbar sein, dass er sich nicht, wie viele andere einflussreiche Leute  'aus dem Staube gemacht hat', sondern noch immer wie eine Galionsfigur für das Versagen der Haiti-Hilfe steht und eisern an seiner Vision für die Haiti-Hilfe durch amerikanische Investoren festhält. Und genau hier liegt der Hund begraben, der es nicht zulassen will, dass die Hilfe der vielen Helfer wirklich ankommt, sondern in der Luft verpufft. Bill hätte mit seinen 11 Mia Hilfszusage der Staatengemeinschaft eine konzertierte Aktion anschieben und die Hintergrundfinanzierung sichern können und sollen. Warum hat er das nicht getan? Um das zu verstehen, muss man den Hegemonialeinfluss verstehen, den die amerikanische Administration seit etwa 150 jahren betreibt. 


Kopp-ONLINE  beschreibt dies sehr ausführlich im Artikel

Haiti: Hilfsaktion oder Invasion?

Wolfgang Effenberger 

Die Situation im leidgeprüften Haiti ist von außen kaum gerecht zu beurteilen. Welchen Seiten darf man glauben? Den der US-Kampfunterstützungsagentur DISA (»Defense Information Systems Agency«) angeschlossenen »Embeded Journalists« oder den US-regierungskritischen »Embeded Workers« von »Democracy Now!« um Amy Goodman? Hilfreich wird hier ein Blick in die Geschichte und in die gültige US-Sicherheitsstrategie sein.



Zur Hintergrundinformation lesen Sie bitte das folgende Dokument über die amerikanische Einflussnahme auf die Zukunft Haitis, veröffentlicht in KOPP-ONLINE

Der verhängnisvolle geologische Gewinn namens Haiti

F. William Engdahl

Ein Auszug:
Abgesehen von der wichtigen Frage, wie lange im Voraus das Pentagon und die US-Wissenschaftler wussten, dass es zu dem Erdbeben kommen würde, und welche Pläne beim Pentagon schon vor dem 12. Januar vorlagen, drängt sich eine neue Frage über die Vorgänge von Haiti auf, die das bislang reichlich merkwürdige Verhalten der führenden »helfenden« Länder – der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Kanadas – zumindest teilweise erklären könnte. Abgesehen von der Anfälligkeit für schwere Erdbeben, liegt Haiti nämlich auch in einer Zone, die gerade aufgrund des ungewöhnlichen Zusammentreffens der drei tektonischen Platten auch zu den größten bislang unerschlossenen Gebieten von Erdöl- und Erdgasvorkommen sowie anderen wertvollen und seltenen strategischen Mineralien zählt.

Wenn man solche Hintergrundinformationen kennt, ist es erst möglich, den Film von Raoul Peck mit ganz anderen Augen zu sehen. Der Fokus richtet sich nun nicht mehr nur auf die Unfähigkeit der NGO's in Haiti, sondern auch und inbesondere auf die amerikanische Doktrin zum Thema 'Die Zukunft von Haiti'. 


Zur Einstimmung stelle ich hier noch der Begleittext zum Film
'Tödliche Hilfe' ein:

Haiti: Tödliche Hilfe


Im Januar 2010 wurde der Karibikstaat Haiti von einem katastrophalen Erdbeben heimgesucht. Der Filmemacher Raoul Peck hat den Wiederaufbau seines Landes mit der Kamera festgehalten. Seine zweijährige Nonstop-Beobachtung beleuchtet die Kulissen und Irrwege der großangelegten internationalen Hilfskampagne und hinterfragt Wirksamkeit und Folgen dieser Aktion.
Schonungslos prangert der Dokumentarfilm das verheerende internationale Hilfsmanagement angesichts der komplexen Situation nach dem Erdbeben in Haiti an. Zu den wichtigsten Steuermännern und Protagonisten gehören die internationalen Hilfsagenturen, die meisten weltweit tätigen Nichtregierungsorganisationen, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, internationale Experten von überall her, ganze Flugzeuge voller wohlmeinender Katastrophenhelfer und nicht zu vergessen: die Hollywoodstars.
Die "Hilfsmaschine" überrollte die staatlichen Strukturen Haitis, schaltete den Präsidenten, seine Regierung und die haitianische Zivilgesellschaft aus und blockierte brutal jedwede lokale Initiative. Drei Jahre nach Beginn dieses fragwürdigen Wiederaufbauprozesses ist die haitianische Bevölkerung nicht nur an den Rand gedrängt, sondern noch hilfloser als vor der Katastrophe. Die insgesamt elf Milliarden Dollar, die die Weltgemeinschaft dem gebeutelten Land zugesagt hat, sind noch immer nicht vollständig ausgezahlt, geschweige denn für effektiven Wiederaufbau verwendet worden.

Ich habe nun endlich den ganzen Film von Raoul Peck gesehen. Diese Dokumentation auf Arte hat mir wieder in Erinnerung gerufen, wie es denn damals, nur 3 Tage nach dem Erdbeben war, als ich mit meinem Auto, vollgestopft mit Soforthilfe-Gütern, im Slum von La Saline am Hafen von Port au Prince ankam, mit dem Auftrag, ein 1.Hilfe Projekt auf die Beine zu stellen:
1. eine Suppenküche einrichten, 2. Ärztliche Soforthilfe leisten, 3, Ein Dach-über-den-Kopf-Projekt umsetzen und 4. ein Kinderdorf für Waisenkinder einrichten. Hier ein Auszug aus meinem Blog

Hilfe für La Saline

Seit meinem Engagement sind nun drei Jahre vergangen. Die Zeit der 1.Hilfe (s.Bild links, Suppenküche) ist längst vorbei und mein Auftrag ist im Prinzip erfüllt. Warum nur 'im Prinzip'? Weil eigentlich nahtlos eine nachhaltige Hilfe mit Wiederaufbau und Erstellen einer Normalität folgen müsste. Aber genau dafür hat mir dann das Geld gefehlt.
Natürlich hängen viele haitianische Menschen noch immer am Tropf der 1.Hilfe, oft weil es einfacher ist, sich gratis verpflegen zu lassen mit einigermassen
funktionierenden hygienischen Einrichtungen, als in ihren eignen Häuslein in La Saline unter katastrophalen Bedingungen im Slum zwischen Kloaken wohnen zu müssen. Währenddessen sind ganze Häuserzeilen und Strassen im meeresnahen Teil des Slums von La Saline menschenleer, weil sich die Bewohner gratis verpflegen lassen (Bild rechts).

Fazit:
Die Menschen in Haiti sind, genau wie die NGO's, nur Manövriermasse in den Händen einer strategischen Elite, die ganz andere Interessen hat, als haitianischen Menschen zu helfen. Hier geht es schlicht und ergreifend um Geostrategie und Sicherung von Erdölreserven. Ständen die Menschen im Mittelpunkt einer nachhaltigen Hilfe, wäre viel mehr geschehen und die 11 Mia USD wären längstens ausgegeben  -  und nicht noch zu einem grossen Teil im Rucksack von Bill Clinton.

Samstag, 23. Februar 2013

Warum müssen haitianische Menschen so leiden?

Das Leiden der Haitianer nimmt kein Ende.
Haiti ist besetzt, einerseits durch MINUSTAH, als stabilisierend wirkende UN-Sicherheitstruppe mit etwa 12 000 Mann und andererseits durch die nicht steuerbaren NGO's, Non-Government-Organisations, die mit etwa 44 gelisteten Hilfsorganisationen die internationale Hilfe seit dem Erdbeben 2010 und der Cholera 2010 im Lande umzusetzen suchen.

Stellen sie sich vor, sie seien Haitianerin und leben in Port au Prince, der Hauptstadt von Haiti im Slum von La Saline. Ihr arbeitsloser Ehemann und sie  tun alles, um das tägliche Brot auf den Tisch zu bringen und die 10-köpfige Familie durch den Verkauf von Holzkohle in kleinen Säckchen zu ernähren. Sie kaufen ihr Gemüse auf dem nahen Markt von Croix de Bossales und leben im Keller ihres durch das Erdbeben zerstörten Hauses. Viele von den in La Saline lebenden Menschen haben ihre einfachen Hütten abgeschlossen und lassen sich durch eine der NGO's in einem Zeltlager gratis verpflegen. Sie hingegegn halten an ihrer Scholle fest und klammern sich an den Gedanken, dass es schon irgendwann besser werden wird. Sie glauben an Michel Martelly, den neuen Präsidenten von Haiti und hoffen auf Arbeit für den Familienvater.
Aber eine richtige Arbeit ist nicht zu bekommen, nur Gelegenheitsjobs. Glücklicherweise ist ihre Familie von der Cholera noch nicht betroffen, aber in der Nachbarschaft gibt es einige Todesfälle und die Hoffnung bleibt, selbst nicht betroffen zu werden.

Auf den Strassen der Stadt patrouillieren laufend MINUSTAH-Soldaten in Kampfuniform mit schussbereiten Gewehren und machen jedem klar, wer hier das Sagen hat.

Auch die Erste Hilfe Nachbarn aus der Dominikanischen Republik, die hier in La Saline Soforthilfe geleistet haben, sind jetzt ausgeblieben und die Suppenküche gibt kein Essen mehr aus. Es ist irgendwie alles trostlos und ein Fortschritt ist nicht erkennbar.

Es hatte geheissen, dass es Entschädigungszahlungen für die Cholerabetroffenen geben solle. Schliesslich wurde die Cholera ja von den UN-Soldaten nach Haiti eingeschleppt. Aber das ist wohl auch nur ein Gerücht. Die Hoffnung bleibt, aber eine wirklicher Verbesserung ist nicht in Sicht.

Samstag, 1. Dezember 2012

Pueblo de los Pescadores in Las Terrenas

Jeder, der Las Terrenas besucht hat, kannte das alte Pueblo de los Pescadores. Leider ist diese romantische Oase und Nightlife Idylle am 7. Mai 2012 abgebrannt .

Mit grossem Aufwand wurde der Neuaufbau des Pueblo vorangetrieben und im August 2012 vom Tourismusministerium feierlich übergeben.

Heute, am 1. Dezember 2012 wird dass neue Pueblo de los Pescadores wieder eröffnet. Ich war am 22. November dort und habe mich davon überzeugt, dass die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung auf Hochtouren laufen, Allerdings war nur ein Teil der neuen Geschäfte besetzt.


Heute ist es nun endlich so weit. Selbstverständlich werde ich dort sein und von der Wiedereröffnung berichten. Ich bin gespannt, ob und wieweit das neue Pueblo von uns allen wieder angenommen wird.
Hajo

Donnerstag, 18. August 2011

Hispaniola-Live, was man auf Hispaniola so alles erleben kann

Wie sieht es eigentlich in Barahona am Strand aus?

Auf der Rueckreise von einer meiner Haiti-Touren war ich in Barahona und habe den Strand gesucht. Die wenigen Hotels haben gegenueber Samana oder Punta Cana ein vergleichsweise schmales kiesig-sandiges Ufer. Es gibt aber Sandstrand, der hinter einer dicht bewaldeten Uferzone liegt und auch aus kleinen eng bewaldeten Inselchen besteht. Trotz mehrfachen Warnungen beim Durchfragen habe ich versucht, dorthin zu kommen. Aber die wenig vertrauenerweckenden Gestalten, die ich dort gesehen habe, gaben mir ein mulmiges Gefuehl. Also bin ich letztlich unverrichteter Dinge wieder in mein Hotel Lloro Tuerto in Barahona wieder zurueckgekehrt. Was hier fehlt, ist eine weitsichtige Infrastruktur.

Samstag, 13. August 2011

Wem gehört eigentlich der Strand in der Dom.Rep.?

Am Palapa-Beach und an der Punta Poppi in Las Terrenas auf der Halbinsel Samana ist ein heftiger Streit mit Polizeiaufgebot entbrannt darüber, ob die kleinen Strandbars und Restaurants in den Strandpartieen legal oder illegal sind. Fact ist, dass der Strand auf dem gesamten Gebiet der Dom.Rep. der Marine gehört und alle Aktionen darauf bewilligungspflichtig sind. Feste Einbauten sind grundsätzlich nicht gestattet.

Das gipfelte am 9. August des Jahres in einer Blitzaktion der Polizei, die dahin führte, dass noch gleichentags die Festbauten zum grossen Teil abgebrochen werden mussten und nur noch bewegliche Tische und Stühle erlaubt waren. Auf dem Bild in der Mitte Dra. Elsa de Leon vom Tourismus-Ministerium.

Ich war ja bass erstaunt, als ich sah, dass all die kleinen Bars an der Playa ihre Cana-Dächlein umhackten und ihre festen Einbauten innerhalb von Stunden abbrachen.


Die hinter der Strasse liegenden Hotels haben diese kleinen Bars gebaut, obwohl nur bewegliche Einrichtungen innerhalb von 60m erlaubt sind. Und allmählich wurden festere Einrichtungen  daraus.
Am Palapa Beach florierte das Geschäft mit den kleinen Strandbars und diese wurden dann lukrativ verpachtet und die Hotels strichen die Pacht ein.


Ich erinnere mich, dass ich mit Luis vor etwa 6 Jahren gesprochen hatte, an der Playa vom Hotel Punta Bonita eine Strandbar aufzustellen. Luis sagte mir dazumal, dass das nicht erlaubt sein und so hatten wir dann darauf verzichtet.
Was haben die Barbetreiber jetzt gemacht? Sie haben halt dem Buchstaben des Gesetzes nachgelebt und bewegliche Einrichtungen wie Plastiktische und -stühle aufgestellt. Das Ambiente ist halt jetzt ein wenig anders. Aber wir werden uns daran gewöhnen.
Liebe Grüsse von HaJo



Mittwoch, 27. Juli 2011

Welchen Platz hat das Böse in der Welt?

Wenn wir in uns hineinhören, kommt eine Stimme, die sagt: das Böse, in mir, nein. Das Böse, das sind die anderen da draussen, die die Welt kaputtmachen, den Lebensraum zerstören, ihre Gier, Gewinnsucht und ihr Machtstreben ausleben.
Sind es wirklich nur die Anderen?

Was ist unser eigener Egoismus-Anteil daran

Dienstag, 26. Juli 2011

Die Cholera auf der Insel Hispaniola

Die Cholera wurde im Oktober 2010 durch nepalesische UN-Soldaten der UNHCR-Ordnungsmacht in Haiti eingeschleppt. Dieser Choleratyp ist derart aggressiv, dass trotz aller Bemühungen die Ausbreitung bisher noch nicht verringert oder gar zum Abklingen gebracht werden konnte.

In Haiti, dem westlichen Teil der Insel, gab es seit November 2010 bis in den Juli 2011 etwa 6000 Choleratote.
In der Dominikanischen Republik, die den grösseren östlichen Teil der Insel einnimmt, war im Januar 2011 der erste Todesfall zu verzeichnen. Seither ist die Zahl der Todesfälle bis Juli 2011 auf etwa 80 angewachsen.

Es ist zu hoffen und zu erwarten, dass es den Bemühungen der Gesundheitsbehörden in Haiti und in der Dom.Rep. mit Unterstützung der Vereinten Nationen gelingt, diese Seuche einzudämmen und zu besiegen.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Choleratote in der Dom.Rep.

Bereits am 17. Juni 2011 hat Hispaniola.eu gemeldet, dass die Zahl der Choleratoten auf 46 gestiegen ist.
http://www.hispaniola.eu/news/1626-46-choleratote-kampf-gegen-malaria-dengue-und-leptospirose-beginnt.html

Es gibt also nicht nur in Haiti ein Choleraproblem, sondern auch in der Dom.Rep. Ist ja auch kein Wunder, leben beide Länder doch in einer Schicksalsgemeinschaft.

Wie können wir der Cholera begegnen?

Nur durch strikte Einhaltung von Vorsorge-Massnahmen, Sauberkeit und regelmässiges Händewaschen. Viele denken, das sei doch eine Selbstverständlichkeit. Hier in Las Terrenas werden die meisten Haushalte mit Trinkwasser von Coson versorgt. In den Arme-Leute-Vierteln muss das erhaltene Wasser in Eimern und Wasserbehältern bevorratet werden, weil es keine unterirdischen Wassertanks oder zu wenig grosse Wasserbehälter auf den Dächern gibt.

Gemüse und Früchte müssen geschält, gekocht oder gebraten werden
Dominikanische Republik: 48 Tote durch die Cholera
Quelle: http://latina-press.com/news/92754-dominikanische-republik-48-tote-durch-die-cholera/

Die Entwicklung ist durchaus besorgniserregend. Allerdings tritt die Häufung entlang der zumeist offenen haitianischen Grenze und in der nahen Stadt Santiago auf.

Als ich die Zahl der an Cholera verstorbenen für heute las, habe ich gedacht, was ist denn das? Ist das ein Schreibfehler oder was geht da vor? Ich habe die zeitliche Entwicklung einmal aufgetragen und eine Kurve daraus gebildet, denn erst die Entwicklungskurve gibt uns den richtigen Aufschluss über das, was sich da abspielt.

Man sollte meinen, die bisherigen Bemühungen hinsichtlich Prävention und ärztliche Versorgung müssten die Kurve zum Abflachen bringen. Statt dessen steigt die Kurve markant an.
[b]Ich nehme an, das ist dem Gesundheitsministerium der Dominikanischen Republik nicht verborgen geblieben oder?[/b]

Mittwoch, 8. Juni 2011

Was tun, wenn du mal in Las Terrenas krank wirst?

Stadtspital Las Terrenas


Stadtspital Las Terrenas

Wenn ein mittelloser Einwohner von Las Terrenas gesundheitliche Probleme hat, dann gibt es für ihn eigentlich keine Wahl, er geht ins Stadtspital, zahlt 400 Peso für eine ärztliche Diagnose und erhält vom Arzt ein Rezept, mit dem er in einer der fünf Apotheken Medikamente kaufen kann. In der spitaleigenen Apotheke kosten die Medikamente nur etwa 1/3 bis 1/4, es sind jedoch nur die meistgebrauchten Medikamente auf Lager. Was ist aber, wenn ein Urlauber in Las Terrenas krank wird?
Blick in den Warteraum des Spitals
Grundsätzlich könnte auch ein Urlauber in das Stadtspital gehen. Aber erstens muss man schon sehr früh da sein, um nicht allzu lange warten zu müssen und zweitens empfiehlt es sich, in eine der beiden privaten Kliniken zu gehen.

 Im Spital wird jeder behandelt, gleich ob dominikanischer Bürger oder papierloser Haitianer, der nach dem Erdbeben oder vor der Cholera geflüchtet ist oder einfach als Wirtschaftsflüchtling in der Dom.Rep. lebt.
Patienten mit einfachen Krankheiten werden im Spital schon auch stationär behandelt. Müssen jedoch Operationen gemacht werden, dann werden Überweisungen ins Union-Spital in Nagua geschrieben oder in eine der Kliniken von Santo Domingo. Das Stadtspital hat kein eigenes Notfallfahrzeug.
Weisse Patienten findet man hier in diesem Spital eigentlich nicht.


Freiberufliche Ärzte 
Wer es sich in Las Terrenas leisten kann, für die ärztlichen Leistungen zu bezahlen oder wer eine Kranken-Versicherung hat, der geht zu einem der freiberuflichen Ärzte, die z.Teil auch eigene kleine Kliniken besitzen. Einfache Krankheiten behandeln diese i.d.R. per Hausbesuch oder sie überweisen ins Spital nach Nagua oder nach Santo Domingo. 
Ich selbst hatte vor einem Jahr einen Leistenbruch operativ zu behandeln. Mein Hausarzt Dr.Polanco hat zwar eine eigene kleine Klinik, hat mich jedoch ins Spital Union nach Nagua überwiesen. Die Operationskosten und der anschliessende Spitalaufenthalt kosten normalerweise etwa 75 000 bis 100 000 Peso (1500 bis 2000 Euro).
Krankenkassen kosten hier in der Dom.Rep. zwischen 1000 und 3000 Peso im Monat (etwa 20 - 60 Euro). Ich bin Mitglied der Krankenkasse Humano, habe Stufe 3 gewählt (von 4 Stufen, 4 ist die beste) und zahle 2200 Peso im Monat. Ich musste nach dem Spitalaufenthalt noch 15 000 Peso als Differenz zuzahlen.


Clinico Cubano
Seit wenigen Jahren gibt es die kubanische Klinik, die mit guten kubanischen Ärzten besetzt ist. Eigentlich muss man sagen 'besetzt war', denn die meisten Ärzte sind inzwischen zu einer anderen Klinik abgewandert. Den ausserordentlich guten Behandlungsmethoden standen hohen Behandlungskosten gegenüber, sodass die Patienten inzwischen zum Teil ausgeblieben sind. Im Gegenzug werden seit einiger Zeit nun auch dominikanische Krankenkassen bei der Behandlung anerkannt und der Patient bezahlt nur noch solche Leistungen, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden. Die Klinik hat ein eigenes Notfallfahrzeug.
Kürzlich hatte unsere kleine Chichi Grippe, was ja ab und zu vorkommt, besonders wenn man bedenkt, dass die Kinder hier bei jedem Wetter barfuss laufen und sich oft auch bei Regen nicht vom Spielen abhalten lassen. Raymonde ging also flugs in die cubanische Klinik, wo die kleine Chichi (2) sofort hospitalisiert und an den Tropf gehängt wurde. Ich bin ja nun kein Freund von solchen Machenschaften und habe, als ich davon erfuhr, sofort die Grippedaten eingesehen und dann beim Klinik-Direktor interveniert und ultimativ die Herausgabe des Kindes erwirkt. Hier sollte wieder mal richtig schön garniert werden, aber bitte ohne mich. Eine Grippe wird zuhause auskuriert, nicht im Spital. Und am nächsten Tage spielte Chichi auch schon wieder vergnügt im Garten.


Klinik International
Klinik International

Neu ist die seit etwa einem halben Jahr eröffnete Klinik International. Hier sind gut ausgebildete kubanische Ärzte sieben Tage in der Woche während 24 Stunden im Einsatz. Es werden dominikanische Krankenkassen anerkannt und der Patient bezahlt nur die von der Krankenkasse nicht bezahlten Leistungen.
Ich selbst hatte vor einem Monat eine Dengue-Krankheit, die in dieser Klinik mit zweitägigem Aufenthalt behandelt wurde. Die Klinik hat die Kosten direkt mit meiner Krankenkasse geregelt. Ich selbst bezahlte keinen Peso.

Fanny hatte vor 4 Wochen nach der ärztlichen Diagnose in dieser Klinik eine Zyste in der Gebärmutter operativ zu entfernen. Weil nun diese OP nicht im Repertoire der verfügbaren kubanischen Ärzte lag, wurde sie von einem Spezialisten aus Santo Domingo hier in der Klinik International ausgeführt. Die OP verlief problemlos und Fanny ist heute wieder kreuzfidel und munter.

Am Sonntagmorgen hatte Chichi mal wieder Grippe. Raymonde wollte unbedingt wieder in die Klinik. Ich habe mir gedacht, schaun wir mal, was diese Klinik macht und habe das Kind am Morgen um halb 8 dorthin getragen. Der diensthabende Arzt machte seine Untersuchung, teilte uns den Befund mit und gab uns das übliche Rezept. Allerdings gab er uns den Rat mit auf den Weg,  das Kind zu hospitalisieren, wenn die Grippe denn am Nachmittag nicht besser werden sollte. Sie als Leser wissen jetzt schon, was ich von einer hospitalisierten Grippe halte. Und weil der Arzt es uns ja auch freigestellt hatte, selbst hierüber zu entscheiden, gab es meinerseits keinen Anlass zur Intervention. Es hätte zwar nichts gekostet, weil meine ganze Familie Kassenpatienten sind, aber ich bin gegen jedes Ausnutzen kostenloser Dienstleistungen.


 Apotheken in Las Terrenas
Apotheke Europea, Plaza Milano
Farmacia Francesa

Wenn ich vor wenigen Jahren nach Apotheken gefragt wurde, konnte ich nur die Farmacia Francesa im Paseo bei der Plaza Taina nennen. Lange Zeit war dies die einzige Apotheke, die jedoch inzwischen mehrfach Konkurrenz bekommen hat.



   
Apotheke Nayarit
 Zusammenfassung
Es ist ja sehr erfreulich, dass die gesundheitliche Versorgung in den letzten Jahren so sehr verbessert wurde. Insbesondere hat sich ja die Schnelligkeit der ärztlichen Behandlung entscheidend erhöht. Andererseits ist man als mitteleuropäischer Normalverbraucher überrascht zu sehen, dass man in Las Terrenas wegen jeder Kleinigkeit grad ins Spital rennt und bereit ist, sich die oft leichtfertig verschriebenen Antibiotika bedenkenlos einzuverleiben.
 
So können denn auch die neuen Apotheken recht gut existieren und geben heraus, was sie auf Lager haben, Rezept hin oder her oder eben auch nicht. Dafür verkaufen sie auch alles, was irgendwie mit Gesundheit oder Krankheit oder Schönheit zusammenhängt,  vom Chiclet über Deo bis zum Rasierapparat. A propos Rezepte. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie die Verkäuferinnen und Verkäufer die Schriften der Ärztinnen und Ärzte entziffern können. 
Apotheke Nayarit 2
Das oft wüste Gekrakel muss doch hin und wieder zu fehlerhaft verkauften Medikamenten führen. Ich jedenfalls kontrolliere jedes Medikament am Internet,  ob der Zusammenhang mit der Krankheit gegeben ist oder nicht. Erstaunlicherweise hat es bisher noch nie einen Ausfall gegeben und Raymonde rennt bei jeder Gelegenheit in die Klinik, wie eigentlich alle Haitianerinnen, Dominikanerinnen auch
Noch im Bau ist eine kubanische Superklinik an der Strasse zur Playa Bonita. Sie wird demnächst eröffnet.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Erdbeben vor der Kueste der Samana-Halbinsel

In der Dominikanischen Republik hat sich Erdbeben der Stärke 4.0 auf der Momenten-Magnituden-Skala ereignet. Die Erschütterung trat um 03:46:43 UTC in einer Tiefe von 95.3 Kilometern auf. Das Epizentrum des Erdstoßes lag 149 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Santo Domingo. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen nicht vor.


Quelle: http://latina-press.com/news/90151-erdbeben-der-staerke-4-0-in-der-dominikanischen-republik/#ixzz1O2Nk0H8n

Sonntag, 29. Mai 2011

Ungewohnt starkes Erdbeben mit 5.2 in der Dominikanischen Republik

Auffaellig jedoch ist eine starke Vermehrung der tellurischen Bewegungen in dem Gebiet, wo die karibische Platte mit der nordamerikanischen Platte sich aneinander "reibt". Im Norden von Puerto Rico, in der Mona Passage und im Osten wie Süden bebt es nun häufiger, wenn auch mit geringen Stärken. Auch am heutigen Tag gab es kleine Beben mit der Staerke 3.1 und 3.3 auf der Richterskala.
Mehr

Erbebenvorsorge und persönlicher '10-Punkte Notfallplan' siehe
http://earthquakesamana.blogspot.com/

Samstag, 28. Mai 2011

Gesundheit von Körper, Seele und Geist

Jeder Mensch hat etwa 30 Bill. Körperzellen. Wir sorgen für unsere Zell-Gesundheit, damit wir lange gesund leben auf Erden. Mit den Erkenntnissen der orthomolekularen Ernährung wollen wir unsere Zellen so ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Zell-Vitalstoffen versorgen, ggf. mittels Nahrungsergänzung, dass keine Mangelerscheinungen zu Krankheiten führen können.

Die Stoffwechsel-Endprodukte in den Zellen sind Schlacken, die aus dem Körper 'ausgewaschen' werden müssen. damit sie keine Schäden an Leib und Leben verursachen können. Verbleiben diese Schlacken in den Zellen, in den Aussenwänden und in den ausserzellulären Bindegewebsräumen, so werden sie zu krankheitsverursachenden und lebensverkürzenden Körperfeinden, die mit Hilfe von Ärzten, teuren Medikamenten und letztlich durch Operationen bekämpft werden müssten.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Bill Clinton als Sonderbotschafter der UN

Wenn wir der Frage nachgehen, was denn nun aus Bill Clintons Funktion als Sonderbotschafter der UN für die Rekonstruktion von Haiti geworden ist, so lässt sich folgender Sachstandsbericht zusammenstellen:

Überaus üppige Natur auf Samana

Wer Ferien auf diesem Kleinod der Karibik macht, kann kaum durch diese üppige Natur gehen, ohne fasziniert zu sein. Dichte Palmenwälder überziehen die Landschaft der Halbinsel und im Schatten der Palmen sieht man immer noch die kleinen buntfarbigen Holzhäuschen der Inselbewohner.
Gern erinnern wir uns noch an die Filmserie 'Klinik unter Palmen'  mit Harald Juhnke, Klausjürgen Wussow und Gabi Dom, in dem solch ein farbiges Holzhäuschen eine aussergewöhnliche Rolle gespielt hat.

Selbst wenn es öfters mal regnet, machen wir uns bewusst, wie notwendig gerade der Regen für die Üppigkeit der Vegetation ist.
Die saftig-reifen Früchte wie Papaya, Ananas, Passionsfrüchte, Bananen, Melonen, Orangen, Limonen, Mango und viele andere laden dazu ein, seine Körperzellen zu regenerieren und eine Früchte-Verjüngungskur zu machen.
Köstlich ist so ein Kokosdrink unter Palmen am Meer