Haiti Cherie

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Montag, 4. April 2011

Raymonde ist aus Haiti zurück

Raymonde berichtet von ihrer Reise nach Haiti (Niederschrift durch Hans Joachim):

Wegen der Präsidenschaftswahlen in Haiti hatte ich meine Reise mehrmals verschoben, um in einer ruhigen Phase in der Hauptstadt Port au Prince sein zu können. Noch müde von der strapaziösen siebentägigen Fahrt will ich aber doch gleich von La Saline berichten.

In den zehn Monaten seit unserer letzten Hilfsfahrt im Juni 2010 hat sich eigentlich nicht viel verändert. Der Wiederaufbau in der Stadt ist garnicht voran gekommen, nur die Strassen sind mehr denn je verstopft und der Verkehr quält sich unendlich langsam dahin. Die Menschen leben immer noch auf den Strassen von La Saline wie je zuvor und zwischendurch fliesst der Kloakenbach, als ob es nie eine Cholera-Epidemie gegeben hätte.


Zisternenwagen in La Saline
 Wie Papa Adrien mir sagte, hat es einige Todesfälle wegen der Cholera gegeben. Für die Wasserversorgung stehen jetzt mehrere Zisternenwagen auf der Strasse, die gutes Trinkwasser bereithalten. Früher musste es von jeder Familie gekauft werden.

Die Suppenküche wird jetzt nur noch von Mme Vousele geführt und arbeitet eingeschränkt, weil nur wenige Spenden eingehen. Familie Roseline wird durchgehend mit Essen versorgt.



Papas inzwischen ganz eingestürztes Haus
 
Roselines Haus, Unterbau
Unser Wiederaufbau in La Saline kommt nicht voran. Ich habe bei Familie Roseline gesehen, dass dort der Unterbau des Hauses fertig ist. Für die Wände fehlt es an Steinen. Vater Roseline ist arbeitslos, wie praktisch alle in La Saline. Wenn er Steine hätte, könnte er weiter an den Wänden arbeiten, so sagt er. Ich habe mit Papa Adrien über Zement und Eisen gesprochen. Er sagt, das liegt in der Baumaterialhandlung, hier konnte er es nicht lagern, weil es bei Regen zu viel Wasser gibt.


Mama Jodny mit Jodlin

Jodlin, die Tochter von meinem Bruder Jodny, hat die Kopf-Operation gut überstanden. Wir haben darüber berichtet unter http://kindervonlasaline.blogspot.com/
Bei Mama auf dem Arm kann sie schon wieder lachen und es geht ihr gut. Mama und Papa Jodny haben mir aufgetragen, ihren herzlichen Dank für die Spende zur Operation an Andrea weiter zu geben. Also herzlichen Dank, liebe Andrea von Kontinent-Reisen aus Willich in Deutschland*.


Jodlin guckt zwar gerade beim Fotografieren etwas unpässlich, ist aber sonst fröhlich und aufgestellt.

Was immer wieder auffällt ist, dass die Menschen sauber und adrett angezogen sind, garnicht so, wie in einem Armenviertel. Ja, Haitianerinnen und Haitianer legen Wert auf ihr Aussehen in der Öffentlichkeit.

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